Mit mehr als 875.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU der älteste und mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. Zu den zentralen NABU-Anliegen gehören auch die Vermittlung von Naturerlebnissen und die Förderung naturkundlicher Kenntnisse.
Bestand der Nachtigall nimmt zu
Bei der 18. „Stunde der Gartenvögel“ vom 13. bis 15. Mai haben Teilnehmende dem NABU und seinem bayerischen Partner LBV mehr als doppelt so viele Nachtigallen wie 2021 gemeldet.
Wir haben inzwischen alle Meldungen ausgewertet und können nun das Endergebnis der Vogelzählung bekannt geben
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller
Die Nachtigall kommt dabei auf ein sattes Plus an Sichtungen von 122 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auf Platz eins der Meldungen kommt wie so oft der Haussperling, danach folgen wie im Vorjahr Amsel, Kohlmeise und der Star. Auf Platz fünf bis zehn liegen Blaumeise, Feldsperling, Mauersegler, Elster, Ringeltaube und Mehlschwalbe. 32,2 Vögel wurden pro Garten oder Park gemeldet. Das entspricht in etwa den Zahlen der Vorjahre.
Typischer Gesang kaum zu überhören
Dass die Nachtigall in diesem Jahr so häufig zu sehen und vor allem noch mehr zu hören war, freut die Ornithologen des NABU besonders.
Nachtigallen gehören zu den wenigen Langstreckenziehern, die im Bestand zunehmen
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller
Laut Nationalem Vogelschutzbericht hat sich ihre Anzahl allein zwischen 2004 und 2016 um 26 Prozent erhöht.
Früher aus den Winterquartieren zurück
Die Nachtigallen waren in diesem Jahr etwa eine Woche früher aus ihren Winterquartieren in Afrika zurück als im letzten Jahr. Entsprechend früher startete auch die Balz- und Brutaktivität. Miller: „Da junge Männchen nach den älteren zurückkommen, und sie sich nicht gleich im ersten Lebensjahr verpaaren, waren dieses Jahr vielleicht tendenziell mehr unverpaarte Männchen zu hören. Sie singen länger und konstanter während der Brutsaison als die bereits verpaarten Männchen. Unverpaarte machen allgemein bis zu 50 Prozent der Nachtigall-Sänger aus.
Die Stunde der Gartenvögel ist in diesem Jahr offenbar in die Phase der größten Balzaktivität der Nachtigall gefallen. Viele Männchen waren noch auf der Suche nach einer Partnerin. Daher konnten so viele der variantenreichen und ausdauernden Sänger am zweiten Maiwochenende gehört und gesehen werden.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller
Für weitere Zählungen Mitmachende gesucht
Insgesamt haben fast 67.000 Menschen an der Zählung teilgenommen und fast 1,5 Millionen Vögel aus mehr als 44.000 Gärten und Parks gemeldet. Alle Ergebnisse – auch nach Bundesländern und Regionen aufgeschlüsselt, gibt es unter www.NABU.de/gartenvoegel-auswertung.
Die „Stunde der Gartenvögel“ ist eine wissenschaftliche Mitmachaktion von NABU und seinem bayerischen Partner LBV (Landesbund für Vogelschutz) und findet seit 2005 jedes Jahr am zweiten Maiwochenende statt. Jeder kann mitmachen und die Vögel zählen, die er oder sie im Laufe einer Stunde sieht oder hört.
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