Brennnesseln werden oftmals nicht beachtet, wenn sie am Rand des Weges wachsen. In Erinnerung bleibt aber meist nur das Brennen auf der Haut, wenn die Blätter berührt wurden. Dabei kann die Heilpflanze des Jahres 2020 so viel mehr. Wir zeigen auf, wie vielfältig Brennnesseln sind und warum jetzt die beste Zeit ist, sie zu verarbeiten.
Eine vielfältige Heilpflanze
Brennnesseln lassen sich vielfältig verarbeiten, ob als Tee, Salbe, im Käse oder wie Spinat. Besonders die jungen Blätter sind zart und haben ein leicht säuerliches Aroma. Die beste Zeit um die jungen Blätter der Brennnessel zu pflücken ist im Frühjahr. Die Heilpflanze findet sich fast überall, ungeliebt im eigenen Garten, oder an Radwegen, Feldwegen und am Waldrand. Überall da, wo es ein wenig geschützt ist, wächst die Heilpflanze. Zum Pflücken sollten unbedingt Handschuhe getragen werden, um schmerzhafte „Verbrennungen“ zu vermeiden. Am besten werden die gepflückten Pflanzen luftig in einer Papiertüte oder einem Korb transportiert.
Brennnesseln verarbeiten
Damit die Brennnesseln in der Küche oder als Heilpflanze verwendet werden können, müssen zuerst die Brennhaare entfernt werden. Hierbei sollte vorsichtig vorgegangen werden. Bei einigen Menschen lösen die Haare der Brennnessel nesselartige Hautreaktionen aus. Diese sind meist harmlos und verschwinden rasch wieder. Für Brennnessel Suppe und Brennnesselspinat werden die Blätter gekocht oder balanciert und verlieren durch die Hitze ihre brennende Eigenschaft. Brennnessel, die roh für einen Salat oder zur Dekoration verwendet werden, können in einem Tuch oder mit einem Nudelholz gewalkt werden. Um Brennnesseln für einen Tee zuzubereiten werden die Blätter getrocknet, dadurch verlieren sie ebenfalls die unangenehme brennende Wirkung.
Heilwirkung der Brennnessel
Seit Jahrhunderten gelten Brennnesseln als Heilpflanzen. Sie sind reich an Vitamin C und Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium und Silizium. Für die Vegane Ernährung sind der Vitamin A Anteil und der Eiweißanteil interessant. Getrocknete Brennnessel können bis zu 30 % rein pflanzliches Eiweiß enthalten. Als Heilmittel werden frische oder getrocknete Brennnesselblätter, getrocknetes Brennnesselkraut und getrocknete Wurzeln verwendet. Sie werden als Tees, Extrakte oder Fertigpräparat angewandt. Als Heilpflanze wird sie bei Harnwegserkrankungen, Rheuma und Arthrose, Erkältungskrankheiten und zur Entgiftung eingesetzt. Für die Blätter bzw. das Kraut ist bei innerer Anwendung ein leicht harntreibender Effekt belegt, innerlich wie äußerlich werden sie auch gegen rheumatische Erkrankungen eingesetzt.
Lebensraum für Schmetterlinge
Brennnesseln gelten als Schmetterlingspflanzen. Auch wenn man die zarten, bunten Falter selten an Brennnesseln beobachten sind, sind sie für die Raupen der Schmetterling eine wichtige Futterpflanzen. Arten wie Admiral, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Silbergraue Nessel-Höckereule, Dunkelgraue Nessel-Höckereule, Brennnessel-Zünslereule und das Landkärtchen können sich nur auf Brennnesseln entwickeln. Wer Schmetterlinge im Garten haben möchte, sollte einen Platz für Brennnesseln reservieren.
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