Deutschland wird sein Ziel, die Digitalisierung der Verwaltung bis Ende 2022 abzuschließen, wahrscheinlich verfehlen. Derzeit sind weniger als ein Fünftel aller Behördendienste online nutzbar, lediglich 101 von 579 Verwaltungsleistungen sind komplett digital verfügbar.
Bund sieht Schuld bei den Ländern
Der Bund weist in diesem Zusammenhang immer wieder auf die Länder und Kommunen hin, die für die Verzögerung verantwortlich sein sollen. Es fehlt jedoch an der digitalen Aufbruchstimmung und dem digitalen Führungsanspruch, wie sie von der Bundesregierung versprochen wurden. Es ist auffällig, dass viele Mittel, die der Bund für die Digitalisierung der Verwaltung bereitgestellt hat, in diesem und im vergangenen Jahr von den Ländern nicht abgerufen wurden. Laut dem Bundesministerium für Inneres scheint dies kein Problem zu sein, da zu Beginn von Projekten weniger Mittel benötigt werden als im Fortgang. Tatsächlich bedeutet dies jedoch, dass der Fortschritt sehr langsam voranschreitet.
Stadt Aschaffenburg ist Digitales Amt
Aschaffenburg hingegen hat sich als Vorreiter in Bayern in Sachen Digitalisierung der Verwaltung erwiesen. Mit über 100 digitalen Verwaltungsdiensten, die auf der Website der Stadt abgerufen werden können, belegt Aschaffenburg einen Spitzenplatz im Vergleich zu anderen Kommunen in Bayern. Aufgrund dieser Leistung wurde Aschaffenburg letztes Jahr auch mit der Auszeichnung „Digitales Amt“ von Bayern ausgezeichnet.
Von Zuhause Behördengänge erledigen
Nun können Bürger in Aschaffenburg eine Vielzahl von Verwaltungsdiensten, wie die Anmeldung eines Gaststättengewerbes, den Bezug eines Bibliotheksausweises oder die Beantragung einer Karteikartenabschrift, bequem von zu Hause aus online erledigen. Früher war dies nur durch einen persönlichen Behördengang möglich.
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