Im Zuge einer zunehmenden Sensibilisierung der Verbraucher für die Herkunft und Haltung von Nutztieren hat der Gesetzgeber eine neue Fleischkennzeichnung eingeführt, die Transparenz und Nachvollziehbarkeit gewährleisten soll. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) erklärt die Neuerungen und was sie für Verbraucher bedeuten.
Tierhaltungskennzeichnung für Schweinefleisch
Eine der bedeutendsten Änderungen betrifft die verpflichtende Kennzeichnung der Tierhaltung, zunächst ausschließlich für unverarbeitetes Schweinefleisch aus Deutschland. Diese Kennzeichnung, genannt „Tierhaltung“, soll Informationen über die Haltungsbedingungen der Tiere während der Mast liefern. Bis spätestens August 2025 müssen Lebensmittelunternehmen das neue Siegel verwenden. Es gibt fünf Stufen, die von den gesetzlichen Mindestanforderungen bis zur Bio-Haltung reichen.
Klarheit dank staatlichem Tierhaltungskennzeichen
Das staatliche Tierhaltungskennzeichen wird in fünf Stufen angegeben:
- Stall: Mindestanforderungen der gesetzlichen Vorgaben
- Stall+Platz: Mehr Platz und strukturierte Buchten
- Frischluftstall: Zugang zu verschiedenen Klimabereichen
- Auslauf/Weide: Ganztägiger Auslauf für die Tiere
- Bio: Entspricht den EU-Ökoverordnungen
Ein QR-Code auf dem Siegel ermöglicht Verbrauchern zusätzliche Informationen über die Haltungsbedingungen.
Anpassung bestehender Siegel an staatliche Vorgaben
Bisherige freiwillige Haltungsformkennzeichnungen werden an die staatliche Regelung angepasst. Die Initiative Tierwohl wird ihr Label modifizieren, um die fünf staatlichen Stufen widerzuspiegeln. Dies soll Verwirrung vermeiden und eine einheitliche Kennzeichnung gewährleisten.
Mehr Transparenz bei Herkunftsangaben
Neben der Haltungsform interessieren sich Verbraucher vermehrt für die Herkunft des Fleisches. Seit Februar 2024 müssen auch nicht vorverpackte Fleischwaren an der Frischetheke Herkunftsangaben tragen. Dies gilt für Schwein, Schaf, Ziege und Geflügel. Eine klare Kennzeichnung informiert über Aufzucht- und Schlachtungsort.
Die Einführung dieser neuen Fleischkennzeichnung markiert einen Schritt in Richtung mehr Transparenz und Verbraucherorientierung in der Fleischindustrie. Verbraucher können nun fundiertere Entscheidungen treffen und Hersteller werden verstärkt in die Verantwortung genommen, klare Informationen bereitzustellen.
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