Lakefleisch ist in Salzlake eingelegtes Schweinefleisch. Das Fleischgericht stammt ursprünglich aus dem Spessart. Das zuvor über längere Zeit in Salzlake eingelegte Schweinefleisch wird eingewickelt und in ein bis zum Glutbett heruntergebranntem Lagerfeuer gelegt und gegart. Meist waren es Waldarbeiter, die zu Ende des 19. Jahrhundert damit begannen, so das Mittagessen zuzubereiten.
[simple-audioplayer title=“Regionales Brauchtum – Lakefleisch“ subtitle=“Hören statt lesen“ mp3=“https://www.bachgau.social/wp-content/uploads/2022/02/lakefleisch.mp3″ ogg=““ color=““ image=““]
Salz macht vieles haltbar
Schon die zu See fahrenden wussten, in Salz eingelegtes Fleisch ist lange ohne Kühlung haltbar. Aber auch Gemüse wie Gurken und Sauerkraut halten sich lange durch die bei Gemüse mit der Hilfe von Salz einsetzende Fermentierung.
Die Fermentierung wird durch Einwirkung von Salz in Gang gesetzt und die Milchsäuregärung beginnt. Das bekannteste fermentierte Lebensmittel ist vermutlich das Kraut bzw. Weißkraut, das zu Sauerkraut fermentiert.
wikipedia
Durch das Einlegen des Fleisches im Herbst in eine Salzlake konnte das Lakefleisch bis in den späten Winter den Waldarbeiter bei Ihrer schweren Arbeit als Nahrung dienen.
Baumkronen und nasse Zeitung
In einer Zeit ohne Alufolie diente nasse Zeitungen zum Einwickeln des Fleisches. Das durch das Verbrennen der Baumkrone entstandene Glutbett glühte oft noch tagelang und diente so als Wärmequelle und Kochstelle für das Mittag essen. Einwickeln des Fleisches in die nasse Zeitung war wichtig, um ein Anbrennen und Austrocknen des Lakefleisches zu verhindern. Das Fleisch wurde in die Glut gelegt und ausschließen noch mit Glut und Asche dick bedeckt.
Vereine führen die Tradition fort
Im Bachgau führen die Vereine diese Tradition in den kalten Wintermonaten, meist im Februar, in dem die ersten Feste rund ums Lakefleisch beginnen. Feste und Veranstaltungen sind für Vereine eine wichtige Geldquelle, neben Spenden und Mitgliedsbeiträgen, um Ihre Vereinstätigkeit aufrechtzuerhalten. Heute wird das Lakefleisch in Alufolie gewickelt und in einen Drahtkorb gelegt. Der Drahtkorb verhindert Beschädigungen an der Alufolie und damit das Anbrennen und Austrocknen des Fleisches. Der Drahtkorb wird mit dem Fleisch in die Glut gelegt und dick mit Glut und Asche bedeckt.
Titelbild: Von Monie – Eigenes Werk CC BY-SA 3.0,Deine Meinung ist uns wichtig!
Hattest du auch schonmal einen Brandschaden? Schreibe uns bitte deine Erfahrung in die Kommentare. Hat dir der Artikel gefallen? Wir schreiben ehrenamtlich und aus Überzeugung. Wir schalten keine Werbung und nehmen kein Geld von Staat oder Konzernen an. Bitte hilf uns dabei, unser unabhängiges Schreiben zu erweitern; mit einer einmaligen Spende oder einem regelmäßigen Beitrag. Vielen Dank!