In den Straßen Aschaffenburgs wird das Gehwegparken zunehmend zum Ärgernis für Fußgänger und Verkehrsteilnehmer. Eine junge Mutter berichtet von täglichen Herausforderungen beim Navigieren mit dem Kinderwagen auf den Bürgersteigen. „Es ist jeden Tag ein bisschen wie ein Slalomlauf“, beschreibt sie ihre Erfahrungen. „Spannend wird es, wenn mir jemand entgegenkommt, am Ende auch noch mit Kinderwagen oder Rollstuhl. Manchmal bleibt nichts anderes übrig, als auf die Fahrbahn auszuweichen.“
Der Gehweg ist kein Parkplatz, auch nicht kurz
Das Parken auf dem Gehweg ist laut Straßenverkehrsordnung grundsätzlich verboten und kann mit einem Bußgeld von mindestens 55 Euro geahndet werden. In Aschaffenburg wurde dieses Problem bislang in vielen Bereichen geduldet, insbesondere außerhalb der Innenstadt in den Wohngebieten. Doch die Stadtverwaltung sieht dringenden Handlungsbedarf.
Auch in Großostheim und den Ortsteilen ein Problem
Ähnliche Probleme sind auch im Markt Großostheim zu beobachten. Hier klagen Anwohner ebenfalls über das zunehmende Gehwegparken, das die Sicherheit von Fußgängern gefährdet und den Verkehrsfluss beeinträchtigt.
Das Ziel der Stadt Aschaffenburg ist es, die Restgehwegbreite für Fußgänger auf 1,80 Meter zu erhöhen, wo das Parken auf dem Gehweg erlaubt ist. Dieser Beschluss geht über die üblichen Standards in Deutschland hinaus, die oft das „Karlsruher Modell“ mit einer Breite von 1,60 Metern vorsehen.
Bestandsaufnahme startet erst Ende des Jahres
Bis Ende des Jahres soll eine Bestandsaufnahme durchgeführt werden, um zu prüfen, wo die neuen Regelungen umgesetzt werden können. Dabei stehen vornehmlich Bereiche mit viel Fußgängerverkehr oder Einrichtungen im Fokus. Allerdings gibt es Herausforderungen, vorwiegend in historischen Stadtteilen, wo die Gehwege oft schmal sind.
Der Druck auf die Stadtverwaltung wächst, da immer mehr Autos die Straßen bevölkern. Beschwerden von Anwohnern häufen sich, und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Kreisverband Aschaffenburg Miltenberg fordert eine Restgehwegbreite von 2,20 Metern.
Die neuen Regelungen könnten auch dazu führen, dass einige Parkplätze wegfallen, was Verkehrsreferent Dirk Kleinerüschkamp als notwendige Konsequenz betrachtet. Dennis Handt vom VCD-Kreisverband betont, dass es kein Recht auf einen Parkplatz im öffentlichen Raum gebe und illegales Gehwegparken inakzeptabel sei.
Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt Aschaffenburg mit diesem wachsenden Problem umgehen wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Verkehrssicherheit und den Komfort für Fußgänger zu verbessern.
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