Neben dem Klimawandel ist die Umweltverschmutzung einer der dringendsten Probleme unserer Gesellschaften. Produkte aus Kunststoff, Plaste und Plastik, wie sie noch genannt werden, verschmutzen nachhaltig unsere Meere, Gewässer und Böden.
Die Suche nach weniger Plastik im Alltag
Plastik versteckt sich oft in unserem Alltag, wir haben uns daran gewöhnt Produkte so zu kaufen wie sie angeboten werden. Offensichtlich sind die Blisterverpackungen, die an den Haken im Regal hängen, oft viel mehr Verpackung als Inhalt. Wer weiß schon, dass in Zahnpasta Mikroplastik als Scheuermittel eingesetzt wird, in Lippenstifte, Lidschatten und Puder Plastikbestandteile als kostengünstiges Bindemittel. Auch in Waschmitteln, Duschgel und Putzmitteln ist oft Mikroplastik enthalten. Backpapier hat eine dünne Plastikschicht um das Anbacken der Speisen zu verhindert und verdient die Bezeichnung „Papier“ im Grunde nicht.
Verbote mindern die Plastikflut ein wenig
Die EU hat sich einen Namen mit der Krümmung von Gurken gemacht. Darüber hinaus hat sie aber für viele sinnvolle Entscheidungen im Bereich Umweltschutz gesorgt und die Mülltrennnation Deutschland oftmals debütiert. Erinnert sei hier an die Einführung, von Katalysatoren für Kraftfahrzeuge gegen den Widerstand der deutschen Autoindustrie. Ebenso ist die EU treibende Kraft zur Vermeidung von Plastikmüll. So wurde ein Generalangriff auf die deutsche Imbiss- und Grillkultur gestartet. Das Verbot von Einweggeschirr und Plastikbesteck trat am 03.07.2021 in Kraft.
Das Henne-Ei-Problem
Nüchtern betrachtet sind wir verbrauchende das Problem. Zu gerne greifen wir nach Produkten, die eine Produktsicherheit durch eine aufwändige Verpackung versprechen. Wer hat in der Pandemiezeit nicht überlegt, ob in Kunststoff verpacktes Gemüse nicht vor einer Ansteckung mit Corona schützt? Die Verantwortung alleine auf die Konsumenten zu schieben, ist aber zu kurz gedacht. Die Industrie hat einen gehörigen Anteil, an den Einführungen von Plastikverpackungen und deren verbreiten durch Werbung und Produktpräsentation. Wir alle kennen den Begriff Mogelpackung. Hier füllt ein Hersteller ein Produkt in eine viel zu große Verpackung ab, um mehr Inhalt vorzugaukeln.
Wir können etwas bewegen
Es ist immer wieder zu hören, was soll ich als einzelner machen? Ganz einfach, Anfangen und Vorbild sein, für Kinder, Arbeitskollegen und Freunde. Verpackung kann oftmals verringert werden, wenn lokal eingekauft wird. Der Gang zum Wochenmarkt mit einem Einkaufskorb, das Kaufen von Duschseife spart viel Plastikmüll. Es gibt festes Waschmittel, das tuchartig verpresst ist und keine Umverpackung benötigt oder Waschmittel in einer Pappbox statt Gelkapseln, ist auch nicht von Gestern. Wer bei Zahncreme und Kosmetik auf Mikroplastik freie Produkte achtet, betreibt aktiven Umweltschutz.
Wir werden die Geister nicht mehr los
Wir haben die Büchse geöffnet und bekommen sie nicht mehr zu. Selbst bei einem weltweiten sofortigen Plastikverbot würde es noch mehrere 100 Jahre dauern, bis alles Plastik in Gewässern und Böden und Lebewesen abgebaut ist. Ohne Plastik wird es nicht gehen, mit viel weniger schon. Dabei müssen wir aufpassen, dass wir mit vermeintlich ökologischen Produkten nicht den falschen Weg gehen. Pauschal Plastik durch Papier zu ersetzten, ist auch keine Lösung. So viele Wälder haben wir nicht.
DIY: Plastikfreies Bad
Gesichtswasser, Körperbutter, Waschmittel und Geschirrspüler sind nur einige wenige Produkte, die man mit einem großen Spaßfaktor zuhause anrühren kann. Das zeigt die Volkshochschule Aschaffenburg in einem Ihrer Kurse.
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